Klimaveränderung in Deutschland
BEREITS 2 °C ERWÄRMUNG — DEUTLICH MEHR ALS DER WELTWEITE DURCHSCHNITT
Quelle: www.climate-lan-book.ac.uk / Deutscher Wetterdienst – „Warming Stripes“
Die farbigen Streifen visualisieren die Durchschnittstemperatur für Hessen von 1881 - 2019. Jeder Streifen bedeutet ein Jahr. Unten entsprechend im gleichen Zeitraum für Deutschland.
Seit Beginn der systematischen, flächendeckenden Wetteraufzeichnungen 1881 hat sich die mittlere Temperatur der bodennahen Luft in Deutschland bereits deutlich erhöht. Laut Daten des Deutschen Wetterdienstes war das zurückliegende Jahrzehnt (2011-2020) rund 2 °C wärmer als die ersten Jahrzehnte (1881-1910) der Aufzeichnungen. Die Temperaturen in Deutschland sind damit deutlich stärker gestiegen als im weltweiten Durchschnitt.
Das Tempo des Temperaturanstiegs hat in Deutschland (wie auch weltweit) in den vergangenen 50 Jahren deutlich zugenommen: Über den Gesamtzeitraum 1881-2020 gerechnet wurde es im Mittel um 0,12 °C pro Dekade wärmer, für die letzten 50 Jahre (1971-2020) lag die Erwärmungsrate mit 0,38 °C pro Dekade mehr als dreimal so hoch. Seit den 1960er Jahren war hierzulande jedes Jahrzehnt deutlich wärmer als das vorherige.
Neun der zehn wärmsten Jahre seit 1881 in Deutschland sind nach dem Jahr 2000 aufgetreten (siehe Kasten). Sieben Jahre waren bereits mehr als 2 °C wärmer als der langjährige Durchschnitt zu Beginn der Aufzeichnungen (1881-1910), vier Jahre sogar 2,5 °C oder mehr.
Eine derart außergewöhnliche Häufung von Rekordjahren der Temperatur ist nur durch die menschengemachte globale Erwärmung erklärbar; statistische Zufälle oder natürliche Ursachen (interne Schwankungen im Klimasystem oder natürliche Einflüsse von außen) fallen als Erklärung aus.
DER NATÜRLICHE TREIBHAUSEFFEKT
Einige Spurengase und Partikel in der Lufthülle der Erde sorgen dafür, dass ein Teil der Energie, die über die Sonneneinstrahlung ankommt, nicht unmittelbar von der Erdoberfläche in Form von Infrarotstrahlung abgestrahlt wird. Die Gase werden „Treibhausgase“ genannt, ihre Wirkung „Treibhauseffekt“. Die wichtigsten Treibhausgase sind Wasserdampf, Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O), die sich unterschiedlich lang in der Atmosphäre halten.
Ohne Treibhausgase (aber bei ansonsten gleichbleibenden Bedingungen) wäre es auf der Erdoberfläche im Mittel etwa minus 18 °C kalt. Durch den Treibhauseffekt wird die Erde also überhaupt erst bewohnbar, die Temperatur steigt um circa 32 °C auf rund plus 14 °C. Diese grundsätzlichen Zusammenhänge sind seit mehr als 150 Jahren bekannt. Sie sind in der Wissenschaft unumstritten und durch zahlreiche Experimente und Messungen belegt.
Textquelle: Was wir heute übers Klima Wissen. Herausgegeben von: Deutsches Klima-Konsortium, Deutsche Meteorologische Gesellschaft, Deutscher Wetterdienst, Extremwetterkongress Hamburg, Helmholtz-Klima-Initiative, klimafakten.de
Weitere Informationen zur globalen Erwärmung, Treibhauseffekt und dem Klimawandel steht im Paper der Siemens Stiftung von 2022 als Download zu Verfügung.
Die globale Erwärmung verstehen: